Sieben Mitglieder des Heimatverein Cappel e.V. haben am 20.04.24 beim Arbeitseinsatz zur Heckenpflege "Alter Schulweg" eine Bank beim Heckenweg aufgestellt.
Außerdem wurde die Wegstrecke bergab zur Residenzstraße freigeschnitten und anschließend
von Utz Flake, mit Unterstützung seiner kleinen Tochter, schon einmal gemäht.
Vielen Dank den fleißigen Helfern!!
Wer möchte kann gerne einen ersten Spaziergang machen und auf der neuen (alten) Bank den Blick über unser Dorf schweifen lassen.
Über 40 Besucher - Groß und Klein - halfen mit beim Dekorieren.
Nun strahlt der Baum in der Dorfmitte von Cappel wieder in weihnachtlicher Form.
Damit die Kälte nicht allzu stark wirkte, gab es Weihnachtspunsch und zur Unterhaltung war der Drehorgelspieler wiederum dabei - und alle sangen die Lieder mit.
Ein Dank an alle Helfer/innen, die dies möglich machten.
Wir wünschen allen ein frohes Fest, etwas Entschleunigung und einen guten Rutsch in's neue Jahr.
Euer Heimatverein Cappel
© Robin Jähne - Auf der Jagd: Wenn sich Robin Jähne, wie hier, beim Warten auf Blitze unterstellen kann, und sei es nur unter einer Kofferraumklappe, so ist das schon Luxus.
© Robin Jähne - Treffer: Jähnes Lieblingsblitze kriechen sich stark verästelnd unter den Wolken über den Himmel.
© Robin Jähne - Nahendes Inferno: Das Unwetter zieht heran, die Kameras stehen bereit und nehmen die Szene im Zeitrafferbetrieb auf.
© Robin Jähne - Vom Wetter zerzaust: Den jungen Uhus ist förmlich die Entrüstung über das Unwetter anzusehen.
Gewitter gehören zu meinem Lebenselexier“, sagt Robin Jähne von sich. Er wurde zwar nicht direkt vom Blitz getroffen, konnte jedoch bei einem Naheinschlag die Spannung spüren. „Wie ein elektrischer Weidezaun“, sagt der bekannte Naturfilmer. „Aber mit mehr Bumms. Danach hatte ich wieder jede Menge Energie“.
Gewitter haben es ihm angetan. Nachdem er als Schüler mit einem Blitz-Thema Preise beim Wettbewerb „Jugend forscht“ gewann, kam er auf die Idee, Tierverhalten bei Gewitter dokumentieren zu wollen. So wurde er zum Naturfilmer - inzwischen dreht er für TerraX, Abenteuer Erde, Expedition ins Tierreich und andere. Ein großes Projekt mit genau diesem Thema liegt gerade hinter ihm: „Der Sturm“ heißt der Film, den er mit Koautor Michael Gärtner im Auftrag von Terra Mater und Längengrad Filmproduktion fertigstellte.
„Da habe ich mich mehr als zwei Jahre noch intensiver als sonst mit Gewittern und dem, was rund um dieses Wettergeschehen in der Natur passiert, beschäftigt“, berichtet Jähne.
Dabei konnte er einige Verhaltensweisen dokumentieren, die zum ersten Mal gefilmt wurden oder gänzlich Neuland in der Wissenschaft darstellen. „Beispielsweise wenn Ameisen bei den ersten Regentropfen mit ihrer Säure schießen“, so der Detmolder. Die einzelne Ameise bemerke nur, kurzsichtig wie sie sei, dass etwas von oben kommt. Das könne auch ein Feind sein. Prophylaktisch wehre sie sich mit Ameisensäure, stecke andere damit an. „Die Insekten spannen sozusagen einen Schutzschirm aus Säure auf. Wenn sie dann merken, dass es nur Regen ist, hören sie wieder auf“, erzählt Jähne.
Von vielen weiteren Beobachtungen wird er, unterstützt durch Filmsequenzen, am 17. November um 19 Uhr auf Einladung des Heimatvereins im Dorfgemeinschaftshaus Cappel berichten. Und natürlich gibt er Tipps, wie jeder draußen unbeschadet ein Gewitter überstehen kann oder welche Wolken im Kopf des Beobachters einen Alarm auslösen sollten. „Das plötzlich hereinbrechende Gewitter gibt es eigentlich nicht, meist kündigt sich das Wettergeschehen lange vorher an. Allerdings muss man dazu die Zeichen des Himmels und das Verhalten einiger Tiere deuten können“, so der Biologe.
Beispielsweise machen sich junge Spinnen vor Gewittern das wachsende elektrische Feld der Luft zunutze. „Die Jungspinnen, oft kleiner als ein Stecknadelkopf, wollen natürlich ein möglichst großes Gebiet besiedeln. Auf ihren acht Beinchen schaffen sie das nicht. Und deswegen entwickelten sie eine erstaunliche Strategie“, weiß der Kameramann. Sie schießen einen Faden heraus, der stellt sich ähnlich auf, wie Haare, wenn wir Menschen elektrisiert werden. Die Spinne kappt den Faden und startet daran hängend in den Wind vor dem Gewitter. So reisen die Tiere mehrere 1000 Meter hoch und hunderte Kilometer weit.
Robin Jähne bringt nicht nur eindrucksvolle Filmszenen mit und plaudert von seinen Sturmjagden, er steht am Schluss der Veranstaltung auch für Fragen seiner Zuschauer zu Verfügung. Und er verspricht: „Das wird ein spannender Abend im wahrsten Sinne, nur mit dem Vorteil, dass meine Zuschauer trocken bleiben“, so Jähne. Er wurde bei den Dreharbeiten unzählige Male nass bis auf die Knochen, musste umstürzenden Bäumen ausweichen oder hatte Not, seine Kameras zu retten. „Denn kaum ein Naturfilmer ist so verrückt, und geht bei solch einem Wetter mit der Kamera raus“, lacht Robin Jähne.
Wieder einmal auf Reisen der Heimatverein Cappel. Eine Reise in die Vergangenheit im Ziegelei-Museum Lage. Über 70 Jahre (1909 bis 1970) lang stieg Rauch aus dem hohen Schornstein auf. Millionen Backsteine wurden aus dem einstigen Familien-Betrieb in Lippe produziert. Es waren harte Arbeits- und Lebensbedingungen in der Ziegelei-Industrie. Während der Sommermonate zogen alljährlich tausende lippische Männer in die Fremde, um auf auswärtigen Ziegeleien in Holland oder im Ruhrgebiet, zu arbeiten. Harte Zeiten für die Männer, aber auch für die Frauen in der Heimat.
Knochenarbeit - davon konnten wir uns in Lage hautnah überzeugen. Die Produktionsanlagen während unseres Besuches ratterten, knatterten und knirschten auf Hochtouren. Laut war es, verdammt laut. Und es muss in den Ringöfen, wo die Ziegel gebrannt wurden, sehr heiß gewesen sein.
Ab in die Natur mit der Feldbahn. Eine lustige Fahrt. Ein Steigung, eine kleine, aber die Schienen waren nass. Der erste Anlauf missglückte. Rückwärts ging es, dann der zweite Anlauf. Er missglückte ebenfalls. Wieder Rückwärts und aller guten Dinge sind drei: Geschafft. Rechtzeitig vor dem kräftigen Regenguss saßen wir trocken in der Scheune bei Kaffee/Tee und Kuchen.
Ein gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Was geht es uns doch gut.
Blick über den Tellerrand: Detmold das Ziel. Eine Schloss-Besichtigung stand auf dem Programm. Der Bus als Verkehrsmittel. Ernst-Leopold zur Lippe, der im Schloss seine Jugendzeit verbrachte, als kompetenter Erzähler. Imponierend die Ahnen-Galerie, wunderschön die riesigen Wandteppiche. Glanz und Gloria im Fürstenhaus war zu spüren. Leider sahen wir das Schloss-Gespenst nicht. Aber es soll bei den Feiern im großen Ballsaal auf der Balustrade gesehen worden sein. Winkte kurz und verschwand wieder. "Wir hatten unseren Spaß, und die Gäste sicherlich auch," schmunzelte Ernst. Ein Scherz der Kinder, die sich in weiße Bettlaken gehüllt hatten...
Nach der Schlossbesichtigung folgte ein Bummel durch das wunderschöne Detmold, eben Residenzstadt. Auch ein Abstecher in die Eisdiele durfte nicht fehlen.